Ursachen

UrsachenNeurodermitis oder auch atopisches Ekzem ist eine chronische Hautkrankheit. Mit dem Begriff Atopie wird die Neigung zu Überempfindlichkeitsreaktionen bezeichnet. Im Grunde handelt es sich bei Atopien um Erkrankungen, bei denen der Körper beim Kontakt mit sonst harmlosen Stoffen vermehrt Antikörper bildet.

Wie bei einigen anderen allergischen Erkrankungen wird die Veranlagung (sog. Disposition), Neurodermitis auszubilden, vererbt – nicht jedoch die Erkrankung selbst. Das bedeutet, dass Kinder in deren Familie Allergien oder Neurodermitis vorkommen, ein deutlich erhöhtes Risiko haben, daran zu erkranken. Ist ein Elternteil betroffen, ist das Erkrankungsrisiko ca. 25%. Sind beide Elternteile von allergischen Erkrankungen betroffen, steigt das Risiko an Neurodermitis zu erkranken auf ca. 80%. Es kann daher auch sein, dass Eltern oder Großeltern nicht unbedingt von Neurodermitis, aber von Heuschnupfen, Asthma oder anderen Allergien und Unverträglichkeiten betroffen sind. Denn die “Falschantwort des Immunsystems” wird vererbt, kann aber in verschiedenen Krankheitsbildern auftreten.

Welche Faktoren jedoch zum Ausbruch der Erkrankung führen (Trigger-Faktoren), ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass Neurodermitis mehrere Ursachen hat, um auszubrechen. Das heißt, wenn zur genetischen Veranlagung ein oder mehrere äußere oder innere Einflüsse hinzukommen.

Diese Faktoren können den Ausbruch einer Neurodermitis begünstigen:

  • Allergien (z.B. Milbenproteine in Hausstaub, Gräser, Tierhaare, etc.)
  • Klimawechsel (Herbst, Frühling oder Beginn der Heizsaison)
  • Hygienefehler, falsche Hautpflege
  • Faktoren, die das Immunsystem beeinflussen (Impfungen, Infekte, Medikamente, etc.)
  • Umweltfaktoren (z.B. Belastung durch Elektrosmog, etc.)
  • Mangelzustände (z.B. Vitamine, Mineralstoffe, etc.)
  • Schwimmbäder (Chlor)
  • Schwitzen

Darmflora & Hauterkrankungen

Was viele nicht wissen: Hauterkrankungen stehen oftmals in sehr engem Zusammenhang mit Veränderungen der natürlichen Darmflora. In wissenschaftlichen Untersuchungen hat man festgestellt, dass bei Patienten mit chronischen Hauterkrankungen wie Akne, Neurodermitis und Schuppenflechte oftmals eine Dysbiose besteht:

Bei Neurodermitis (sog. atopische Dermatitis) handelt es sich um eine Fehlreaktion des Immunsystems, wobei dieses sich gegen harmlose Fremdstoffe richtet. Oft besteht eine erbliche Veranlagung. Ob diese letztendlich zum Ausbruch der Erkrankung führt, hängt offenbar auch von unserer Darmflora ab. Forscher haben die Darmflora von Babys untersucht. Tatsächlich stellte sich später heraus: Den Neurodermitikern mangelte es bereits in den ersten Lebensmonaten an „guten“ Darmbakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien. Stattdessen breiteten sich in ihrem Darm schon früh „schlechte“ Keime wie Clostridien, Escherichia Coli und Staphylokokken aus.

Gut zu wissen: Die aktuelle Studienlage deutet außerdem darauf hin, dass die Einnahme von Probiotika der Entstehung von Neurodermitis entgegenwirken könnte.

Hier möchten wir Sie unterstützen:

Wir werden Sie beraten wie man die Darmflora mit „gesunden“ Darmbakterien wieder aufbauen kann und eine weitere Schädigung vermeiden kann durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Denn nur eine gesunde Darmflora wird auch langfristig zu einer gesunden Hautflora und gesunder Haut führen.

Gut zu wissen: Mittlerweile weiß man zwar, dass Hauterkrankungen häufig mit einer gestörten Darmflora einhergehen – allerdings spielen bei der Entstehung von Psoriasis, Neurodermitis und Co. zahlreiche weitere Faktoren eine Rolle. Aber eines ist wissenschaftlich sicher bestätigt : Stressfaktoren und ein gesunder Darm sind wichtige Auslöser bei Neurodermitis. Wir möchten daher gerade für diese gut beeinflussbaren „Trigger“ mit Ihnen gemeinsam, maßgeschneiderte Therapien besprechen und umsetzen.

WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN HAUT UND PSYCHE

Während in meiner Studienzeit kaum Augenmerk auf die Auswirkungen von Stress, Ängsten, Depressionen oder anderen psychischen „Triggerfaktoren“ auf Hauterkrankungen gelegt wurde, hat die Wissenschaft und damit auch die moderne Hautheilkunde den Zusammenhang heute klar belegt.

Dies finde ich besonders wichtig, da es heutzutage wirklich gute Studien zu diesem Thema gibt und somit auch umsetzbare Therapien.

Unsere Haut als „Spiegel unserer Seele“

Die Haut wird im Volksmund oft als „Spiegel der Seele“ bezeichnet. Auch Redewendungen, wie „das geht mir unter die Haut“ oder „das ist zum aus der Haut fahren“, zeigen die enge Verbindung von Haut und Psyche. Die Haut, das größte Organ des Menschen, kann also Gefühle zeigen. Dazu bedient sie sich einer eigenen Sprache. So löst beispielsweise Furcht eine Gänsehaut aus, Scham lässt erröten, Angst treibt uns den Schweiß auf die Stirn.

Unsere Haut und unser Gehirn sind verbunden

Die Haut und das zentrale Nervensystem haben den gleichen entwicklungsgeschichtlichen Ursprung – beide bilden sich beim Menschen aus den gleichen Anlagen. Dies erklärt das unsere Haut tatsächlich direkt auf psychischen Stress reagiert. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass unsere Haut über ihre eigenen Immunzellen verfügt. Das bedeutet bei einer Schwächung unseres Immunsystems durch z.b Stress, wird auch direkt die Immunantwort unserer Haut beeinflusst.

Doch die Sprache des Organs Haut wird häufig nicht verstanden. Dabei wäre genau dies dringend nötig. Denn gerade in den vergangenen Jahrzehnten sind einige Hautkrankheiten wie Psoriasis und Neurodermitis (atopische Dermatitis) bereits zu Volkskrankheiten geworden.

Viele Hautkrankheiten wie z.B. Neurodermitis, Psoriasis, Akne oder Herpes werden als „psychosomatische Dermatosen“ bezeichnet. Sie erscheinen auf unserer Haut als Krankheit, sind aber psychisch beeinflussbar.

Ob psychische Probleme die Ursache oder die Folge von Hautkrankheiten sind, ist immer noch nicht wissenschaftlich geklärt. Doch das ist auch gar nicht so wichtig. „Viel bedeutsamer ist es, die Wechselwirkung zwischen Psyche und Haut zu erkennen“, sagt der Münchener Diplom-Psychologe Lothar Niepoth: „Für den Therapeuten ist es entscheidend festzustellen, welche Gefühle, Verhaltensweisen und Ereignisse auf die Erkrankung zurückwirken und sie verschlechtern oder verbessern.“